Wissenswertes zur Makula-Degeneration

Unter Makuladegeneration (macula degenerata) versteht man eine meist altersbedingte, degenerative Netzhauterkrankung, bei der durch Absterben von Netzhautzellen die Sehfähigkeit beeinträchtigt wird. Durch die geänderte Altersstruktur hat der Anteil der Menschen, die von solchen Erkrankungen betroffen sind, deutlich zugenommen. Heute ist die Makuladegeneration die Hauptursache für eine Erblindung bei Menschen im Alter von über 55 Jahren.


Welche Formen gibt es?

  • Diffuse Netzhautdegeneration (zum Beispiel Retinitis pigmentosa) befällt die Netzhaut meist großflächig.
  • Lokale Netzhautdegeneration (zum Beispiel Makuladegeneration) beschränken sich auf begrenzte Areale der Netzhaut.

Viele erbliche und nicht erbliche degenerative Netzhauterkrankungen schädigen vor allem das Sehzentrum, die Makula. Dabei bleibt das äußere Gesichtsfeld und somit die Orientierungsmöglichkeit der Betroffenen erhalten. Auch bei Dunkelheit sehen die Betroffenen in der Regel ebenfalls gut, da die Stäbchen außerhalb der zentralen Netzhaut funktionstüchtig bleiben.


Was kann das für Auswirkungen haben?

Die Symptome, die aus der Schädigung der Makula resultieren, führen vorwiegend zu einer Verschlechterung

  • der Sehschärfe,
  • der Lesefähigkeit,
  • des Kontrastempfindens,
  • des Farbsehen und der Anpassungsfähigkeit an veränderte Lichtverhältnisse sowie
  • zu einer Erhöhung der Blendempfindlichkeit.

Fixiert der Betroffene einen Gegenstand, so ist es nicht mehr möglich ihn deutlich zu erkennen. So kann der Betroffene eine Uhr sehen, aber die Uhrzeit nicht erkennen, oder einen Gesprächspartner sehen, nicht aber seine Gesichtszüge erkennen. Erkrankungsalter und Ausprägung der Symptome variieren und hängen von der Erkrankungsform ab.


Formen der Makula-Degeneration

Schätzungsweise 2 Millionen Menschen leiden in Deutschland an einer Form der Makula-Degeneration. Sehr selten ist die „juvenile“ Makula-Degeneration, die bei jungen Menschen auftreten kann. Die große Mehrheit ist von der altersabhängigen Makula-Degeneration betroffen. Die Bezeichnung „altersabhängige“ Makula-Degeneration (AMD) weist auf das Lebensalter als größten Risikofaktor neben Rauchen und familiärer Belastung hin. Durch den demographischen Wandel ist die Häufigkeit der AMD steigend.


Verlaufsformen der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD)

Die AMD wird in zwei Formen eingeteilt:

Die „trockene“ Form, die durch Ablagerungen (Drusen) von Stoffwechselendprodukten (Lipofuszine) beginnt und in fortgeschrittenem Stadium in einen flächigen Zelltod (geographische Atrophie) übergehen kann. Ihr Voranschreiten ist langsam und schleichend. Selten geht sie in die „feuchte“ Form über, bei der sich unter der Netzhaut flächige Gefäßmembranen ausbilden, welche zu Blutungen neigen (CNV=choroidale Neovaskularisation). Durch die häufige Lage unterhalb der Stelle des schärfsten Sehens kann es zu raschem Sehverlust sowie einer Vorwölbung des Sehzentrums kommen. Dies macht sich häufig durch verzerrtes Sehen bemerkbar (Metamorphopsien). Die „trockene“ Makula-Degeneration kommt am häufigsten vor (zu ca. 85%).Für die trockene Form ist keine unter Wissenschaftlern allgemein akzeptierte Behandlung bekannt. Es wird diskutiert, dass ein Fortschreiten durch die Gabe von hochdosierten Vitaminen gehemmt werden könnte. Erste Studien bestätigen das die Vitamine mit Lutein und anderen Stoffen die Entwicklung der AMD verlangsamen kann.

Bei der selteneren „feuchten“ Makula-Degeneration bildet sich Flüssigkeit unter der Makula. Diese Flüssigkeit, die aus den Blutgefäßen kommt, führt zu einer Schädigung der lichtempfindlichen Stellen der Makula. Dadurch ist die Netzhaut keine ebene Fläche mehr, sondern sie hebt sich an mehreren Stellen ab. Demzufolge entsteht eine Verzerrung des auf die Netzhaut geworfenen Bildes. Dem Betroffenen erscheinen gerade Linien als gebogen. Später kommen Flecken und „Nebelsehen“ noch dazu. Nach einer genauen Diagnosestellung durch den Augenarzt kann eine Behandlung begonnen werden. Bei der photodynamischen Therapie (PDT) wird ein photosensibilisierender Stoff (Verteporfin) in die Armvene gespritzt und die Stelle der neugewachsenen Gefäßmembran mit einem „kalten“ Laser belichtet. Dadurch kann häufig ein Verschluss der Membran erzielt und ein weiterer Sehverfall aufgehalten werden. Zur Zeit werden neue Therapieverfahren mit Hemmern des Gefäßwachstums, sogenannte Anti-VEGF’s (Anti-Vascular Endothelian Growth Factor) klinisch erprobt.


Symptome

Werden gerade Linien krumm gesehen? Erscheinen Farben blasser? Werden Bilder im Fernsehen nur unscharf erkannt? Bereitet das Lesen normaler Schriften zunehmend Probleme? Schieben sich dunkle Punkte oder neblige Schatten ins zentrale Gesichtsfeld? Dies könnten Anzeichen einer Makuladegeneration sein.

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